Kalter Verrat von Kate Dark ist im Februar dieses Jahres erstmals erschienen unter dem Verlag Digital Publishers.
*spoilerfree Zusammenfassung*
„Reed Holloway, Polizist beim Philadelphia Police Department, wird des Mordes an seiner Freundin Mary beschuldigt. Doch er kann sich an die grausame Tat, die ihm vorgeworfen wird, nicht erinnern. Während für seine Kollegen feststeht, dass Reed ein skrupelloser Mörder ist, glaubt Holly Morgan, Reeds Freundin aus Kindheitstagen, an dessen Unschuld. Die Reporterin setzt alles daran, Licht ins Dunkel zu bringen und ihn zu entlasten. Aber schon bald findet sie sich im Fadenkreuz des Verbrechens wieder – ohne zu wissen, dass ihr der Feind näher ist als gedacht …“
Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks.
*spoiler*
Der Polizist Reed Holloway wird beschuldigt seine Freundin Mary ermordet zu haben, doch er kann sich an die Tat nicht erinnern. Für seine Arbeitskollegen ist der Fall klar, Reed ist ein Mörder und gehört hinter Gitter. Nur Holly seine Freundin aus Kindheitstagen und Reporterin ist von seiner Unschuld überzeugt.
Auf eigener Faust startet sie im Fall zu recherchieren, da sie fetstellen muss, dass die Polizei keine saubere Arbeit geleistet hat bei der Spurensicherung. Schnell findet sie heraus, dass das keine schlampige Arbeit ist, sondern dass der wahre Mörder Marys vertuscht werden will, und alles Reed in die Schuhe geschoben werden soll. Nun stellt sich die Frage, wer Reed so sehr hasst, dass er ihm einen Mord in die Schuhe schieben will. Nach reichlicher Recherche findet Mary heraus, dass Reed in seinem Police Department unter Anordnung des FBIs einen Korruptionsfall gefahndet hat. Dies hat sich unter einiger seiner Teamkollegen rumgesprochen und schnell wurde er zum Visier vom Täter. Der eigentliche Mörder Reeds jedoch hat einen ganz anderen Grund gehabt.
*spoiler*
Breche hier die Zusammenfassung ab, dass diejenigen die trotzdem das Buch lesen wollen, nicht gespoilert werden.
Nun zu meiner eigentlichen Rezension. Dieses Buch hat mich masslos enttäuscht. Zum einen ist der Schreibstil sehr einfach und stockt während dem Lesen. Es entsteht kein flow. Sehr viele Floskeln, die man nur so kennt aus Krimiromane. Ja gut ein paar sind okay, aber das Buch wimmelt von denen. Beispiel: „Die beiden Special Agents tauschten einen Blick, der so ziemlich alles bedeuten konnte.“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks.)„Beretta zweiundneunzig, Kaliber neun Millimeter, fünfzehn Patronen. Entsichern und abdrücken.“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks).
Neben den Floskeln, gibt es auch noch unzählige Stellen, die einfach cringe sind. Die Autorin hat versucht hip zu sein und Jugendslang zu verwenden (was ich nicht verstehe, da dass Zielpublikum nicht Jugendliche sind) Beispiel: dier Verwendung des Wortes Bae. „Du bist ein hoffnungsloser Fall, Bae. Hoffentlich gerätst du nie in die Situation, auf jemanden schießen zu müssen.«
Bae – before anyone else, vor allen anderen. So nannte er Holly, wenn ihm etwas besonders am Herzen an“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks. ) Wer um Himmels willen benutzt, das Wort 1. ohne sich darüber lustig zu machen, 2. in diesem Kontext, 3. wenn derjenige ü35 ist? Und es wurde immer wieder verwendet als wäre es das normalste auf der Welt.
Und nun zu Holly, der Hauptcharktere. Nun ja.. wie soll ich sagen? Den Gedankengang, warum sie überzeugt ist, dass Reed unschuldig ist von Anfang an habe ich nicht verstanden. „Wieso hat er sich schuldig bekannt?« Sie verstand es nicht. Sie wollte es nicht verstehen. Denn bedeutete das nicht, dass er die Tat begangen hatte und bereit war, seine Strafe dafür entgegenzunehmen?“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks.) Kein einziges Mal kann man verstehen, wieso sie sich so sicher ist, dass er unschuldig ist. Nicht mal ein mikriges "ich kann es einfach fühlen".. nichts. plötzlich ist er unschuldig, nachdem sie kurz zuvor das sagt: „Für Holly gab es nur zwei Theorien: Erstens, er war das Opfer einer Verschwörung, oder zweitens, er wollte nicht, dass die Ergebnisse der Internen öffentlich wurden, und hatte gehandelt.
Opfer oder Täter? »Was davon bist du, Reed?“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks.) Oder auch dieser Kommentar: „Die schmierigen Artikel konnte sich Holly jetzt bereits lebhaft vorstellen.“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks.) Sie hat keine Anhaltspunkte genannt, warum Reed unschuldig ist ihrer Meinung nach und trotzdem verurteilt sie die Medien, weil sie einen Mann in den Schlagzeilen, der sich als schuldig zu einem grausamen Mord bekennt hat, böse darstellen werden. 1. Sie als Reporterin müsste wissen wie das Business funktioniert und 2. er hat ja gestanden? Ihre Gedankengänge machen einfach keinen Sinn.
Und sie klärt diesen Fall nur auf, weil die tatsächlichen Täter sehr, sehr schlampig gearbeitet haben und sehr wahrscheinlich einen IQ von 15 haben. Alles Hinweise fallen ihr so auf den Schoss. Die Polizei vertuscht alles, das FBI findet nichts aber Holly findet alle Hinweise.. Sehr realistisch. Es ist auch nicht ganz klar warum das FBI den Fall nicht übernimmt, da Mary (die Ermordete) dort angestellt war und der Fall klar in den Tätigkeitsbereich von ihnen fallen würde. Oder wenn nicht wegen dem, dann weil der Hauptverdächtige für die gearbeitet hat..
Am Ende stellt sich sowieso heraus, dass all die Beweise, die sie hat nicht verwertet werden können und der Fall nur aufgelöst werden kann, da Reed verwanzt ist und der Täter aus dem Nähkästchen spricht. Die Autorin will mir weiss machen, dass das FBI keine Macht hat herauszufinden, dass in diesem Fall so vieles vertuscht worden ist und sie dies nicht beweisen könnten? Klingt für mich sehr unrealistisch und sehr zu vorteilen unserer Holly.
Oder da gibt es eine Szene, die ich nicht zitiere wegen Spoiler, sie weiss, dass ihr gegenüber der Täter ist und sie sagt ihm wo sich Reed aufhält, weil? Nun, ja das würde ich auch gerne wissen.
Ein anderes Beispiel dafür, dass sie nicht die hellste ist. Ihr Freund Reed hat seine Freundin Mary verloren, er reagiert apathisch und lustlos, ihre Reaktion: „Es fiel ihr schwer zu glauben, dass sich seine Einstellung derart geändert haben sollte“(Auszug aus: Kate Dark. „Kalter Verrat.“ iBooks.) Dieser Mann ist in einer Blulache von seiner Freundin erwacht, ihm wird der Mord unterstellt und er kann sich an die Tat nicht erinnern, ich weiss nicht, wer in dieser Situation voller Elan, Energie und Optimismus reagieren würde.
Zu der Story
Die Story wäre nicht schlecht gewesen, zumindest die Prämisse. Aber ich finde, dass es für das Ende zu wenig Mittelteil gegeben hat, dass man als Leser vom Plottwist nun geschockt worden wäre. Der Plottwist ist gekommen und ich habe ihn fast überlesen, weil es am Ende klar war, dass er es sein würde, weil die Autorin zu sehr in dessen Richtung gezeigt hat. Für diesen Plottwist hätte es mehr Hintergrund gebraucht und der Charakter des Täters hätte anders gestaltet werden müssen. Die Motive des Täters sind auch nichts bahnbrechendes.
Fazit
Das Buch war nicht ununterhaltsam, aber gut oder ausgeklügelt war es nicht. Es war eine Enttäuschung. Ich gebe dem Buch zwei Sterne, da es nicht schlecht war aber etwas unter dem Durchschnitt eines durchschnittlichen Buches. Ich glaube das fast das Buch gut zusammen: sehr durchschnittlich, aber trotzdem unter dem Durchschnitt.